20090723

Interview mit Bloggerin und Journalistin Mahret Kupka

bubu





Am Montag traf ich mich mit Mahret für ein Interview über die ''Blogosphäre'', die Mode und die Berlin Fashionweek. Mahret Kupka ist freie Journalistin und Bloggerin hat Kunstwissenschaft und Austellungsdesign studiert und schreibt aus Berlin und Hamburg für verschiede Plattformen wie das Otto Fashion-Blog und das austrianfashion.net so wie regelmäßig für einige Magazine wie Indie,Blonde, Qvest, J'n'C und Zeitungen wie die FAZ. Zudem noch ihren eigenen Blog F&art.


Dan: Wie bist du dazu gekommen einen Blog zu schreiben?
Mahret: Spätestens seit der 11. Klasse nach einem Berufspraktikum bei einer Zeitung wusste ich, dass ich journalistisch arbeiten möchte. Das tiefgehende Interesse für Mode kam dann im Laufe des Studiums hinzu. Anfang 2006 kam mein Freund, der damals viele Blogs vorwiegend aus den USA las, auf die Idee, mir ein Blog einzurichten. Er dachte, diese Form der direkten redaktionsunabhängigen Publikation sei genau das richtige für mich, um mich journalistisch auszutoben. Damals war ich eh schon viel im Internet unterwegs, z.B. habe ich viel im Modeforum
The Fashionspot geschrieben. Es kam irgendwie eins zum anderen, ich leckte Blut und schreibe bis heute auf f&art.

Dan: Viele Blogger wie Zana Bayne von Garbage Style welche es nun nach New York zieht oder Katja Hentschel von Glamcanyon welche aus London zu uns kam, sehen ihre Wohnorte temporär. Du bist nun seit 1,5 Jahren in Berlin siehst du Berlin auch nur als Station?
Mahret: Ich kann mir gut vorstellen dauerhaft in Berlin zu bleiben. Ich bin kein Nomade und brauche unbedingt meine Basis, zu der ich immer zurückkommen kann. Durch meine Arbeit reise ich eh sehr viel. Bei einem entsprechenden Angebot würde ich aber auch gerne ganz woanders hingehen, nach New York oder Rio z.B. (HAHAHA).

Dan: Was gefällt dir so an Berlin?
Mahret: Ich habe zu Berlin eine ausgeprägte Hass-Liebe. Ich finde es überall immer toller als in Berlin, wenn ich aber zu Hause bin, kann ich mir nicht vorstellen woanders zu wohnen, vor allem auch weil es so günstig ist. Zudem wohnen die allermeisten meiner Freunde auch dort. Mitte ist zudem wie ein Dorf. Ich treffe dauernd jemanden den ich kenne und fühle mich dadurch sehr wohl. Allerdings fehlt mir das Wasser. Ich bin es gewohnt am Wasser zu leben, aber ehe ich innerhalb von Berlin ans Wasser ziehe, werde ich nach Hamburg gehen.

Dan: Liest du andere Blogs?
Mahret: Es gab Zeiten, da hatte ich bestimmt 200 Blogs in meinem Reader und den Anspruch täglich alle neuen Einträge zu lesen. Heute lese ich nur noch die von Leuten, die ich auch wirklich kenne, meistens meine Freunde und ein paar, die mir irgendwie anders wichtig sind. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es auch sehr belastend sein kann, viele Blogs zu lesen. Besonders wenn man selbst bloggt, mal abgesehen von der Zeit, die das Lesen in Anspruch nimmt! Man setzt sich selbst künstlich unter Druck und macht es sich schwer einen eigenen Stil auszubilden. Je weniger Blogs ich lese, desto weniger werde ich beeinflusst und umso freier und eigener ist mein Stil. Mir ist es nicht wichtig, als erstes eine Meldung zu bringen, viel wichtiger ist mir, einem Thema meine persönliche Note zu geben, eine eigene Meinung zu etwas zu entwickeln und die dann kundzutun.

Dan: Welche Blogs schaust dir trotzdem an?
Mahret: ..
Pudri(Quite Contrary)
Lynn&Horst
Bored&Beautiful
Modepilot
Les Mads
Style Bubble
Sonst freue ich mich auch immer wieder beim surfen neue Blogs zu entdecken, oder auch altes wiederzufinden.


Dan: Woher kommt deiner Meinung nach der Momentan bestehende Blog-Hype warum sind denkst du Blogs so angesagt?
Mahret: Bei vielen ist es vermutlich der Wunsch sich durch die Selbstdarstellung von einer anonymen Masse Bestätigung zu holen. Viele Blogs sterben dann meist nach den ersten negativen Kommentaren wieder, so habe ich den Eindruck. Ich messe dem aber keine hohe Bedeutung bei. Letztlich wird sich gute Qualität durchsetzen, da bin ich ganz zuversichtlich.

Dan: Ich habe etwas in deinem Archiv gestöbert, zu anfangs war dein Blog eher kunstlastig heute steht die Mode im Vodergrund. Wie hat sich in deinen Augen dein Blog entwickelt
Mahret: Das hängt ganz klar mit meiner persönlichen Entwicklung zusammen. Da f&art ein sehr subjektives Blog ist, war die Kunst Anfangs studenbedingt natürlich sehr viel präsenter. Das hat sie mit der Zeit über Auseinandersetzungen mit Ästhetik zur Mode hin verlagert, wo bis heute ein leichter Schwerpunkt liegt. Von Beginn an ging es bei f&art aber um die Grenzen und Grenzüberschreitungen zwischen Mode und Kunst, von Zeit zu Zeit schwingt das Themenspektrum dann mehr in die eine, mehr in die andere Richtung.

Dan:Was unterscheidet deinen Blog F&Art von anderen Kunst&Mode Blogs?
Mahret: Dass f&art mein Blog ist, völlig ohne Objektivitätsansprüche. Ich schreibe was ich denke und darüber, was ich gut finde ohne eine bestimmte Zielgruppe im Hinterkopf zu haben.

Dan: Kleiner Thema Wechsel. Berlin hat nun seit 2 Jahren eine Fashionweek mit welcher anderen Modewoche könnte man sie vergleichen?
Mahret: Keine leichte Frage. Vielleicht mit der ähnlich kommerziell geprägten New Yorker Fashionweek?

Dan: Wie denkst du wird sich das entwickeln?
Mahret: Es ist auf jeden Fall eine schöne Entwicklung, dass Modejournalismusgrößen wie Suzie Menkes extra zur Fashionweek nach Berlin kommen und dass sich immer mehr Designer zu Berlin bekennen, wie beispielsweise Wolfgang Joop mit Wunderkind, der immerhin eine Präsentation im Laden zeigte. Allerdings muss Berlin unbedingt selbstbewusster werden und viel progressiver eine eigene Linie herausbilden und nicht so sehr danach schielen, was die anderen machen. Und leider ist bei der Berliner Modewoche ein Boris Becker immernoch interessanter als die Show auf der er war.

Dan: Gibt es einen Berliner Stil? Wodurch zeichnet er sich aus?
Mahret: Ich finde nicht, dass es einen bestimmten Berliner Stil gibt, zumindest nicht wenn wir von Mitte sprechen. Hier findet man ein bisschen von allem, nur alles irgendwie weniger konsequent. Sehr viel Vintage, wenige zusammengesparte Designerteile, über allem eine angestrengte Lässigkeit. Die Skandinavische Mode ist sehr wichtig und American Apparel auch. Der Facehunter sagte mal, dass in Berlin die Frauen immer die falschen Schuhe tragen würden. Da stimmt ich ihm voll und ganz zu.

Dan: Werden in Berlin auch Trends geprägt ähnlich wie in Schweden oder London?
Mahret: Vielleicht der Jutebeutel? Eine Freundin sagte mal, dass sie das in Berlin sehr auffällig fände, dass hier alle Jutebeutel statt Handtaschen benutzen.

Dan: Bei welchen Labels kaufst du? oder würdest du gerne kaufen?
Mahret: Regelmäßig: Julia&Ben, Allsaints, COS selten H&M Trend, Complex Geometries, Acne
Wenn ich mal mehr Geld habe: Ayzit Bostan, Ann Demeulemeester, Rick Owens
Gerne würde ich auch kaufen bei: Balmain, Givenchy

Dan: Was ist dein Sommerhighlight?
Mahret: Bob, ein dunkelblauer Mercedes W123 mit hellen Stoffsitzen!

Dan: Was braucht dein Berliner Sommer überhaupt nicht?
Mahret: Regen, nackte Männerfüße und Frauen in 3/4 Röhren. Spaghettiträgertops und Flip Flops. Aber den meisten Sommer über bin ich ja nicht in Berlin :)

Dan: Wir sind ein Münchner Modeblog was denkst/weisst du von München?
Mahret: München ist Posh. Aber das finde ich ganz ok. solange ich da nicht wohne :)
Im Grunde mochte ich München immer sehr gerne, es hat schon was leicht südländisches und fühlte sich für mich immer ein bisschen wie Urlaub an.

Vielen Dank an Mahret!


Eine schöne Woche.

Daniel

9 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

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Anonym hat gesagt…

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Anonym hat gesagt…

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